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iglidur® V400 - Werkstoffdaten

Werkstofftabelle

Allgemeine EigenschaftenEinheitiglidur® V400Prüfmethode
Dichteg/cm³1,51 
Farbe weiß 
max. Feuchtigkeitsaufnahme bei 23°C/50% r. F.Gew.-%0,1DIN 53495
max. WasseraufnahmeGew.-%0,2 
Gleitreibwert, dynamisch, gegen Stahlμ0,15-0,20 
pv-Wert, max. (trocken)MPa x m/s0,50 

Mechanische Eigenschaften
Biege-E-ModulMPa4.500DIN 53457
Biegefestigkeit bei 20°CMPa95DIN 53452
DruckfestigkeitMPa47DIN 53452
maximal empfohlene Flächenpressung (20°C)MPa45 
Shore-D-Härte 74DIN 53505

Physikalische und thermische Eigenschaften
obere langzeitige Anwendungstemperatur°C+200 
obere kurzzeitige Anwendungstemperatur°C+240 
untere Anwendungstemperatur°C-50 
WärmeleitfähigkeitW/m x K0,24ASTM C 177
Wärmeausdehnungskoeffizient (bei 23°C)K-1 x 10-53DIN 53572

Elektrische Eigenschaften
spezifischer DurchgangswiderstandΩcm> 1012DIN IEC 93
OberflächenwiderstandΩ> 1012DIN 53482
1) Ohne Zusatzlast; keine Gleitbewegung; Relaxation nicht ausgeschlossen
Tabelle 01: Werkstoffdaten

Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur® V400-Gleitlager


Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur® V400-Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei +20 °C, eingebaut in ein Stahlgehäuse

X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Belastung [MPa]


iglidur® V400-Gleitlager sind nicht für hohe Drücke oder statische Höchstlasten geeignet. Sie zeichnen sich aber durch eine hohe Verschleißfestigkeit bis zu der maximal empfohlenen Flächenpressung aus.

Abb. 02: Maximal empfohlene Flächenpressung in Abhängigkeit von der Temperatur (40 MPa bei +20 °C)

X = Temperatur [°C]
Y = Belastung [MPa]
Abb. 03: Verformung unter Belastung und Temperaturen

X = Belastung [MPa]
Y = Verformung [%]

Mechanische Eigenschaften

Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur® V400-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang.


Außerdem ist die Grenze der zulässigen Belastungen bei +100 °C mit 20 MPa noch sehr hoch. Die hohe Elastizität zeigt sich auch in Abb. 03.

m/s rotierend oszillierend linear
dauerhaft 0,9 0,6 2
kurzzeitig 1,3 0,9 3
Tabelle 02: Maximale Gleitgeschwindigkeit

Zulässige Gleitgeschwindigkeiten

iglidur® V400 lässt aufgrund der hohen Temperaturbeständigkeit auch hohe Gleitgeschwindigkeiten zu. Die sehr günstigen Reibwerte der Lager erlauben maximale Gleitgeschwindigkeiten bis 1,3 m/s. Linear sind die zulässigen Geschwindigkeiten sogar noch höher und dürfen kurzfristig 3 m/s betragen.

iglidur® V400 Anwendungstemperatur
untere - 50 °C
obere, langzeitig + 200 °C
obere, kurzzeitig + 240 °C
zus. axial zu sichern ab + 100 °C
Tabelle 03: Temperaturgrenzen für iglidur® V400

Temperaturen

Die langzeitig zulässige Anwendungstemperatur beträgt maximal +200 °C. Bei Temperaturen über +100 °C ist eine zusätzliche Sicherung erforderlich. Dann ist die Verschleißfestigkeit der Lager jedoch sehr gut und nimmt unter allen iglidur®-Materialien eine Spitzenstellung ein. Die Druckfestigkeit von iglidur® V400-Gleitlagern nimmt mit steigenden Temperaturen ab. Dieser Zusammenhang wird aus Abb. 02 ersichtlich.

Abb. 04: Reibwerte in Abhängigkeit von der Gleitgeschwindigkeit, p = 0,75 MPa

X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Reibwert μ
Abb. 05: Reibwerte in Abhängigkeit von der Belastung, v = 0,01 m/s

X = Belastung [MPa]
Y = Reibwert μ

Reibung und Verschleiß

Der Reibwert ist abhängig von der Beanspruchung der Lager (Abb. 04 und 05). Zudem sind die Reibwerte bei iglidur® V400 sehr gleichmäßig. Kein anderes iglidur®- Gleitlager-Material zeigt in den Versuchen im Labor eine geringere Streuung der Reibwerte, selbst wenn der Wellenwerkstoff geändert wird.

iglidur® V400 trocken Fett Öl Wasser
Reibwerte µ 0,15 - 0,20 0,09 0,04 0,04

Tabelle 04: Reibwerte für iglidur® V400 gegen Stahl
(Ra = 1 µm, 50 HRC)

Abb. 06: Verschleiß, rotierende Anwendung mit unterschiedlichen Abb. 06: Verschleiß, rotierende Anwendung mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, p = 1 MPa, v = 0,3 m/s

X = Wellenwerkstoff
Y = Verschleiß [μm/km]

A = Alu, hartanodisiert
B = Automatenstahl
C = Cf53
D = Cf53, hartverchromt
E = St37
F = V2A
G = X90

Wellenwerkstoffe

Größer als bei der Reibung ist der Einfluss des Wellenwerkstoffes auf die Verschleißfestigkeit. Hier können schon bei geringen Lasten (0,75 MPa) erhebliche Unterschiede auftreten, wie Abb. 06 zeigt. Beim Verschleiß sind zudem iglidur® V400-Gleitlager bei rotierenden Anwendungen den Schwenkbewegungen überlegen (Abb. 07).
Abb. 07: Verschleiß bei oszillierenden und rotierenden Abb. 07: Verschleiß bei oszillierenden und rotierenden Anwendungen mit Cf53 in Abhängigkeit von der Belastung

X = Belastung [MPa]
Y = Verschleiß [μm/km]

A = Cf53, rotierend
B = Cf53, oszillierend

Medium Beständigkeit
Alkohole +
Kohlenwasserstoffe +
Fette, Öle, nicht additiviert +
Kraftstoffe +
verdünnte Säuren +
starke Säuren +
verdünnte Basen +
starke Basen -
+ beständig      0 bedingt beständig      - nicht beständig
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C]
Tabelle 05: Chemikalienbeständigkeit von iglidur® V400


Elektrische Eigenschaften

spezifischer Durchgangswiderstand > 1012 Ωcm
Oberflächenwiderstand > 1012 Ω
Tabelle 06: Elektrische Eigenschaften von iglidur® V400

Chemikalienbeständigkeit

iglidur® V400-Gleitlager haben eine gute chemische Beständigkeit. Sie sind sowohl gegen Reinigungsmittel, Fette, Öle, Alkohol, Lösungsmittel, verdünnte Laugen als auch verdünnte Säuren beständig

Radioaktive Strahlen

Gleitlager aus iglidur ® V400 sind beständig bis zu einer Strahlungsintensität von 2 x 104 Gy. Höhere Strahlungen greifen die mechanische Eigenschaften an.

UV-Beständigkeit

iglidur ® V400-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen weitgehend beständig.

Vakuum

Im Vakuum können iglidur® V400-Gleitlager nur mit Einschränkungen eingesetzt werden. Ein Ausgasen findet statt.

Elektrische Eigenschaften

iglidur® V400-Gleitlager sind elektrisch isolierend.

Maximale Feuchtigkeitsaufnahme
bei +23 °C/50 % r.F. 0,1 Gew.-%
max. Wasseraufnahme 0,2 Gew.-%

Tabelle 06: Feuchtigkeitsaufnahme
Einfluss der Feuchtigkeitsaufnahme Abb. 10: Einfluss der Feuchtigkeitsaufnahme

X = Feuchtigkeitsaufnahme [Gew.-%]
Y = Reduzierung Innen-ø [%]

Feuchtigkeitsaufnahme

Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur® V400-Gleitlagern beträgt lediglich 0,2 % bei Sättigung im Wasser.

Durchmesser
d1 [mm]
Welle h9
[mm]
iglidur® V400
F10 [mm]
Gehäuse H7
[mm]
bis 3 0 - 0,025 +0,006 +0,046 0 +0,010
> 3 bis 6 0 - 0,030 +0,010 +0,058 0 +0,012
> 6 bis 10 0 - 0,036 +0,013 +0,071 0 +0,015
> 10 bis 18 0 - 0,043 +0,016 +0,086 0 +0,018
> 18 bis 30 0 - 0,052 +0,020 +0,104 0 +0,021
> 30 bis 50 0 - 0,062 +0,025 +0,125 0 +0,025
> 50 bis 80 0 - 0,074 +0,030 +0,150 0 +0,030

Tabelle 07: Wichtige Toleranzen nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen

Einbautoleranzen

iglidur® V400-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit F10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogramm).


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