Der Orgelbauer sah mit Polymergleitlagern die Möglichkeit, die sonst traditionell zum Einsatz kommenden, ungenauen und aufwändigen Tuchlager zu ersetzen. Letzere leiden unter den speziellen Einbauverhältnissen extrem. Denn während im Orgelbau überwiegend Eiche, Weißbuche und Nussbaum zum Einsatz kommen, sind Material und Lager ständig Kälte, Feuchtigkeit oder Russ ausgesetzt.
Zum Einsatz kamen stattdessen einerseits Gleitlager aus iglidur J. Der Werkstoff zeichnet sich grundsätzlich durch seinen niedrigen Verschleiß gegen viele Wellenwerkstoffe aus, ist chemikalienbeständig, schwingungsdämpfend und nimmt nur geringe Feuchtigkeit auf. Das Lager bietet niedrige Reibwerte im Trockenlauf und ein sehr gutes Verhalten mit weichen Wellen. Die absolute Geräuschfreiheit in Kombination mit der hohen Präzision hat sich im Orgelbau von Anfang an bewährt. Etwa bei den Trakturwinkel-Ecklagern wurde in diesem Projekt eine harte und präzise Lagerung erreicht, die ein Spiel von gerade einmal fünf bis zehn Mikron erlaubt. Dabei behaupten sich die starkwandigen Buchsen im Holz trotz der stetig schwankenden Umgebungsbedingungen, Klappergeräusche gehören der Vergangenheit an.
Durch den Einbau der Polymergleitlager kann außerdem der turnusmäßige Wartungsaufwand beträchtlich verzögert werden.
Auch die Kostenvorteile sprechen für sich: Ein Tuchlager müsste drei- bis viermal ausgetauscht werden. Obwohl der Materialpreis der Polymergleitlager im Gegensatz zum Tuchlager etwas höher ist, übersteigt der Zerlegeaufwand der Tuchlager den Materialpreis um das dreißig- bis vierzigfache.
Aber vor allem mit der Entwicklung der igubal-Baureihe konnte der Orgelbauer den nächsten entscheidenden Schritt machen. Die Gelenk- und Gabelköpfe lassen sich unter anderem in der Registertraktur besonders leicht einsetzen. Hier kommt es unter anderem auf absolute Schmierungsfreiheit an. Die Polymerlager werden trocken eingebaut und müssen nicht - im Gegensatz zu den Tuchlagern - mit Vaseline getränkt oder öligen Werkstoffen imprägniert werden.