Mit der Zick-Zack-Energieführung zur stabilen Bühnenbeleuchtung

Das 1964 errichtete Theatergebäude steht unter Denkmalschutz. Ein Großteil der technischen Anlagen ist historisch gewachsen, darunter auch die Beleuchtung, die an mehreren verfahrbaren Stangen befestigt ist. Deren Aufhängung ist in einer Höhe von 15 Metern über der Bühne an der Decke befestigt. Damit während der Aufführung die Szene entsprechend ausgeleuchtet wird, muss dauerhaft eine Stromversorgung gewährleistet sein, die auch den Verfahrbewegungen der Stangen standhält.

Bisher wurden die notwendigen Leitungen durch Gewebeleitungen geführt, in denen die relevanten Stromleitungen fest eingewebt waren. Diese haben vor Ort zwar über viele Jahre weitgehend reibungslos ihren Dienst verrichtet, in der jüngeren Vergangenheit häuften sich allerdings die Probleme. Durch die feste Einbringung der Leitungen ist es nur sehr schwer möglich, einzelne kaputte Stränge zu ersetzen. Gleichzeitig setzt sich am Gewebe häufig Staub an, wodurch die Brandlast des Systems deutlich steigt. Schließlich nutzen Gewebeleitungen keinen definierten Biegeradius, sodass nach einigen Jahren Leitungsbrüche auftraten, die für Unzuverlässigkeit in der Beleuchtung sorgten.

Die Techniker suchten deshalb nach einer sichereren Alternative, die mindestens 15 Jahre hält. Die besondere Herausforderung war hier, ein System zu finden, das sich sowohl in die bestehende Gesamtkonstruktion integrieren als auch im Nachhinein einfach anpassen lässt. Denn das Stadttheater steht kurz vor einer Generalsanierung, an deren Ende die Bühne möglicherweise ganz anders aussehen wird.

Wie bei allen deutschen Theatern üblich, werden Sanierungen und technische Instandsetzungen während der 6-wöchigen Sommerpause vorgenommen. Der Umbau musste innerhalb dieses Zeitfensters komplett abgeschlossen werden.

Das Theater hat sich deshalb an igus gewandt und in der Spielzeitpause 2022 Energieketten im Zick-Zack-System installiert.

Der Vorteil hier: Die Leitungen werden hier nicht geknickt, sondern sicher in einem definierten Biegeradius geführt. Sollte im Laufe der Jahre mal eine Leitung beschädigt werden oder eine technische Neuerung anstehen, kann die Energiekette mit wenig Aufwand geöffnet und die entsprechende Leitung ausgetauscht oder hinzugefügt werden. Beim Zick-Zack-System legt sich die e-kette in einer speziellen Führungsbox ab, die direkt an der Beleuchtungsstange und damit am unteren Ende der Kette verbaut ist. Wird die Stange herabgelassen, entfaltet sich die Kette selbstständig, in der Gegenbewegung legt sie sich erneut zickzackförmig ab. Dieses Verfahren hat es dem Stadttheater ermöglicht, eine zuverlässige und langlebige Alternative zur Gewebeleitung zu installieren, die in die bestehende Anlage passt.

Bei den Führungsboxen handelt es sich um standardisierte modulare Leichtbauboxen, die es erlauben, die Anwendung in Zukunft zu erweitern. Und für den Fall, dass während des Umbaus weitere Leitungen in die Kette gelegt werden sollen, hat igus ebenfalls bereits vorgesorgt: Die Kette ist groß genug, sodass ergänzend mehrere Leitungen problemlos Platz finden. Das Stadttheater ist zufrieden mit der Anschaffung des neuen Systems. Seit ihrer Installation hat die Kette ihr Können unter Beweis gestellt, Probleme gab es keine.

Der Erfolg der Anwendung ist nach Ansicht von Julian Zell, des Beleuchtungsmeisters am Theater Ingolstadt, auch darin begründet, dass igus sich Zeit für die Herausforderungen und Bedürfnisse der Kunden nimmt. „Wir haben uns während des gesamten Installationsprozesses sehr gut betreut gefühlt“, so Zell. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen igus und dem Stadttheater war es möglich, den engen Zeitplan während der Spielpause einzuhalten. igus hat hierbei neben der Beratung, Auslegung und Lieferung der Komplettsysteme auch den Montageservice vor Ort – Hand in Hand mit den anderen Gewerken – durchgeführt. Nach dreieinhalb Wochen waren alle Systeme fertig installiert.

Auch igus selbst hat von der Anwendung profitiert, nicht zuletzt hat sich das Konzept der modularen Führungsbox mittlerweile als neuer Standard etabliert.