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Bei der Entwicklung von iglidur D als Gleitlagerwerkstoff stand ein sehr niedriger Preis ganz oben im Anforderungsprofil. Zudem sollten im Trockenlauf speziell bei hohen Geschwindigkeiten niedrige Reibwerte erreicht werden. Das silikonhaltige Material erreicht darüber hinaus im Trockenlauf hervorragend niedrige Reibwerte und läuft weitgehend Stick-Slip-frei.
| Technisch beschreibende Eigenschaften | ||
|---|---|---|
| Verschleißfestigkeit bei +23 °C | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | Mehr Informationen zur Verschleißfestigkeit |
| Verschleißfestigkeit bei +90 °C | - 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Verschleißfestigkeit bei +150 °C | - 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Gleiteigenschaft | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | Reibwert, dynamisch, gegen Stahl: µ 0,08 – 0,26 |
| Verschleißfestigkeit unter Wasser | - 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Medienbeständigkeit | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | Mehr Informationen zur Medienbeständigkeit |
| Resistenz gegen Kantenpressung | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Stoß- und Schlagresistenz | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Schmutzresistenz | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + |
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur D Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die im Lagersystem herrschenden Temperaturen haben auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Eine zusätzliche Sicherung wird bei Temperaturen höher als +50 °C erforderlich.
Temperaturen, thermischer Ausdehnungskoeffizient
| untere Anwendungstemperatur | obere Anwendungstemperatur, langzeitig | obere Anwendungstemperatur, kurzzeitig | zusätzlich axial zu sichern ab |
|---|---|---|---|
| -50 °C | +90 °C | +110 °C | +50 °C |
iglidur D Gleitlager eignen sich für hohe Gleitgeschwindigkeiten. Bei linearen Bewegungen sind kurzzeitig bis zu 10 m/s zulässig! Auch hier gilt, dass die angegebenen Maximalwerte nur bei geringsten Druckbelastungen erreicht werden können. Die angegebenen Werte zeigen die Geschwindigkeit, bei der es aufgrund von Reibung zu einem Anstieg bis zur Grenze der dauerhaft zulässigen Temperatur kommt.
Gleitgeschwindigkeiten verschiedener iglidur Materialien
| maximale Gleitgeschwindigkeiten [m/s] | rotierend | oszillierend | linear |
|---|---|---|---|
| langzeitig | 1,5 | 1,1 | 8,0 |
| kurzzeitig | 3,0 | 2,1 | 10,0 |

Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur D Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei +20 °C, eingebaut in ein Stahlgehäuse
X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Belastung [MPa]
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur D Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. iglidur D Gleitlager wurden hauptsächlich für niedrige radiale Belastungen entwickelt. Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur D bei radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen Flächenpressung von 23 MPa beträgt die Verformung ca. 3%. Eine plastische Verformung kann bis zu diesem Wert vernachlässigt werden. Sie ist jedoch auch von der Dauer der Einwirkung abhängig.
Der Reibwert nimmt ebenso wie die Verschleißfestigkeit mit zunehmender Belastung ab. Im Ra-Bereich zwischen 0,4 und 0,6 μm erreicht der Reibwert sein Optimum .
Reibwerte gegen Stahl (Ra = 1 μm, 50 HRC):
| iglidur D | trocken | Fett | Öl | Wasser |
|---|---|---|---|---|
| Reibwert µ | 0,08 - 0,26 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Die Abb. 06 und 07 zeigen einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur D durchgeführt worden sind. Falls der von Ihnen vorgesehene Wellenwerkstoff in dieser Liste nicht enthalten ist, sprechen Sie uns bitte an.
iglidur D Gleitlager sind beständig gegen sehr schwache Säuren, verdünnte Laugen sowie gegen Kraftstoffe und alle Arten von Schmierstoffen.
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C], + beständig 0 bedingt beständig - nicht beständig
| Chemikalien | Beständigkeit |
|---|---|
| Alkohole | + |
| Fette, Öle, nicht additiviert | + |
| Kohlenwasserstoffe | + |
| Kraftstoffe | + |
| starke Basen | + bis 0 |
| starke Säuren | - |
| verdünnte Basen | + |
| verdünnte Säuren | 0 bis - |
iglidur D Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit E10-Toleranz selbständig ein.
Wichtige Toleranzen nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen:
| Durchmesser d1 [mm] | Gehäuse H7 [mm] | iglidur D Gleitlager E10 [mm] | Welle h9 [mm] |
|---|---|---|---|
| bis 3 | +0,000 +0,010 | +0,014 +0,054 | –0,025 +0,000 |
| > 3 bis 6 | +0,000 +0,012 | +0,020 +0,068 | –0,030 +0,000 |
| > 6 bis 10 | +0,000 +0,015 | +0,025 +0,083 | –0,036 +0,000 |
| > 10 bis 18 | +0,000 +0,018 | +0,032 +0,102 | –0,043 +0,000 |
| > 18 bis 30 | +0,000 +0,021 | +0,040 +0,124 | –0,052 +0,000 |
| > 30 bis 50 | +0,000 +0,025 | +0,050 +0,150 | –0,062 +0,000 |
| > 50 bis 80 | +0,000 +0,030 | +0,060 +0,180 | –0,074 +0,000 |
| > 80 bis 120 | +0,000 +0,035 | +0,072 +0,212 | –0,087 +0,000 |
| > 120 bis 180 | +0,000 +0,040 | +0,085 +0,245 | –0,100 +0,000 |


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