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Kurzzeitig sind Anwendungstemperaturen bis +170 °C zulässig. Dieser Temperatur dürfen iglidur M250-Gleitlager jedoch nur ohne jede weitere Belastung ausgesetzt sein. Die obere langzeitige Anwendungstemperatur beträgt +80 °C. Hier befindet sich auch die Verschleißgrenze, also die Temperatur, bei der der Verschleiß überproportional ansteigt. Bei Temperaturen über +60 °C ist eine zusätzliche Sicherung erforderlich.
| untere Anwendungstemperatur | obere Anwendungstemperatur, langzeitig | obere Anwendungstemperatur, kurzzeitig | zusätzlich axial zu sichern ab |
|---|---|---|---|
| -40 °C | +80 °C | +170 °C | +60 °C |
Standardmäßig wird iglidur M250 als ein dickwandiges Lager gefertigt. iglidur M250 eignet sich am besten für geringe bis mittlere Oberflächengeschwindigkeiten. Die maximal zulässige Gleitgeschwindigkeit im Trockenlauf beträgt 0,8 m/s (rotierend) bzw. 2,5 m/s (linear). In der Praxis lassen sich aufgrund von Wechselwirkungen unterschiedlicher Einflüsse diese Grenzwerte nicht immer erreichen.
Gleitgeschwindigkeiten verschiedener iglidur Materialien
| m/s | rotierend | oszillierend | linear |
|---|---|---|---|
| dauerhaft | 0,8 | 0,6 | 2,5 |
| kurzzeitig | 2 | 1,4 | 5 |

Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur M250-Gleitlagern ab. Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. iglidur M250-Gleitlager besitzen eine maximal empfohlene Flächenpressung von 20 MPa. Verglichen mit anderen iglidur Werkstoffen sind iglidur M250-Gleitlager sehr elastisch. Durch diese Elastizität können sie sehr gut nachgeben, stellen sich aber wieder zurück. Eine plastische Verformung kann bis zur maximal empfohlenen Flächenpressung vernachlässigt werden.
Der Reibwert μ eines Gleitlagers wird unter anderem durch Gleitgeschwindigkeit und Belastung beeinflusst.
Reibwerte für iglidur M250 gegen Stahl (Ra = 1 μm, 50 HRC):
| iglidur M250 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
|---|---|---|---|---|
| Reibwerte µ | 0,18 - 0,40 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Reibung und Verschleiß sind auch im hohen Maße vom Gegenlaufpartner abhängig. Betrachtet man den Reibwert, liegt für iglidur M250-Lager die günstigste Rauigkeit der Welle bei Ra = 0,6 mm. Abb. 06 und 07 zeigen einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit iglidur M250-Gleitlagern durchgeführt worden sind. Bis zu Belastungen von 2 MPa spielt der Wellenwerkstoff bei Rotation eine vergleichsweise geringe Rolle. Es sollte deshalb bei höheren Belastungen auf einen geeigneten Wellenwerkstoff geachtet werden. Dies sind die gehärteten Wellen, wie beispielsweise Cf53 oder hartverchromte Wellen. Aus Abb. 07 wird ersichtlich, dass iglidur M250 wesentlich besser für Rotations- als für Schwenkbewegungen geeignet ist. Hierzu muss aber erwähnt werden, dass in der Praxis bei Schwenkbewegungen oftmals die Schwingungen, die auf die Lager wirken, besonders hoch sind. Hier kann iglidur M250 seine besonderen dämpfenden Eigenschaften ausspielen. In unserem Test sind solche Schwingungen ausgeschlossen, so dass der Vergleich zwischen Rotation und Schwenkbetrieb zunächst überrascht.
Weitere Informationen zu Wellenwerkstoffen
iglidur M250-Gleitlager benötigen für optimales Arbeiten relativ große Lagerspiele. Diese stellen sicher, dass die Lagerbuchsen auch bei Temperaturausdehnung und Wasseraufnahme zuverlässig arbeiten. Die Nachteile des Lagerspiels werden durch die schwingungsdämpfenden Eigenschaften wieder ausgeglichen. Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit D11-Toleranz selbständig ein. Die Welle sollte mindestens h9-toleriert sein.
| Durchmesser d1 [mm] | Welle h9 [mm] | iglidur M250 Gleitlager D11 [mm] | Gehäuse H7 [mm] |
|---|---|---|---|
| bis 3 | 0 - 0,025 | +0,020 +0,080 | 0 +0,010 |
| > 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,030 +0,105 | 0 +0,012 |
| > 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,040 +0,130 | 0 +0,015 |
| > 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,050 +0,160 | 0 +0,018 |
| > 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,065 +0,195 | 0 +0,021 |
| > 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,080 +0,240 | 0 +0,025 |
| > 50 bis 80 | 0 - 0,074 | +0,100 +0,290 | 0 +0,030 |
| > 80 bis 120 | 0 - 0,087 | +0,120 +0,340 | 0 +0,035 |
| > 120 bis 180 | 0 - 0,100 | +0,145 +0,395 | 0 +0,040 |
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur M250-Gleitlagern beträgt im Normalklima etwa 1,4 Gew.-%. Die Sättigungsgrenze in Wasser liegt bei 7,6 Gew.-%. Dies muss bei entsprechenden Einsatzbedingungen berücksichtigt werden.
iglidur M250-Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen Chemikalien. Sie sind gegen die meisten Schmierstoffe beständig. Von den meisten schwachen organischen und anorganischen Säuren wird iglidur M250 nicht angegriffen.
+ beständig 0 bedingt beständig - nicht beständig
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C]
| Medium | Beständigkeit |
|---|---|
| Alkohole | + bis 0 |
| Kohlenwasserstoffe | + |
| Fette, Öle, nicht additiviert | + |
| Kraftstoffe | + |
| verdünnte Säuren | 0 bis - |
| starke Säuren | - |
| verdünnte Basen | + |
| starke Basen | 0 |
iglidur M250-Gleitlager sind elektrisch isolierend
| Widerstand | Wert |
|---|---|
| spezifischer Durchgangswiderstand | > 1013 Ωcm |
| Oberflächenwiderstand | > 1011 Ω |
Gleitlager aus iglidur M250 sind unter radioaktiver Strahlung bedingt einsetzbar. Sie sind beständig bis zu einer Strahlungsintensität von 1 · 104 Gy.
iglidur M250-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen dauerhaft beständig.
Im Vakuum gasen iglidur M250-Gleitlager aus. Die verhältnismäßig hohe Feuchtigkeitsaufnahme der Lager lässt daher den Einsatz im Vakuum nur eingeschränkt zu.


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